
Kongress
S-05 - Ataxie
- 16.09.2022 | 14:00 - 15:30
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Messegelände - Raum 14b
Kurzbeschreibung
Vertiefungsseminar (Vorkenntnisse erforderlich)
2 Unterrichtseinheiten / Fortbildungspunkte
Beschreibung
Was weiß man bisher?Die Ataxie gehört zu den Leitsymptomen zerebellärer
Erkrankungen. Beim Gesunden empfängt das Kleinhirn Nervensignale vom Rückenmark, die
in Zusammenhang mit Lokomotionsmustern stehen.
Die absteigenden Bahnen (rubrospinal, retikulospinal
und vestibulospinal) feuern im Rhythmus
der Stand- und Schwungbeinphasen und
bestimmen somit den Gangrhythmus.
Diese komplexe Koordinationsstörung,
beinhaltet Störungen von Bewegung und Haltung, sowie des Sprechens und Schluckens.
Auch das Sehen kann beeinträchtigt sein. Am häufigsten ist das Gehen gestört.
Was bedeutet das für die Praxis?
Betroffene leiden unter Bewegungsverlangsamung und Kraftverlust, vor allem der exzentrischen Muskelfunktion, um sich gegen die Schwerkraft behaupten zu können, um in Interaktion mit Ihrer Umwelt treten zu können. Ihre Zielgenauigkeit ist beeinträchtigt und sie können schlecht auf Veränderungen reagieren.
Diese Fähigkeit ist abhängig
davon, wie propriozeptive Kontrollschleifen verarbeitet
werden, die das ZNS über Position und
Lageveränderungen des Körperschwerpunktes informieren. Diese Information muss mit visuellem und vestibulärem Input alltagsorientiert in sinnvollen Kontexten korrdiniert werden, um das motorische Lernen zu fördern.
Was erwartet die Teilnehmenden im Seminar?
Teilnehmer erlangen Kompetenzen darin:
- verschiedene Pathologien anhand von Fallbeispielen zu verstehen (MS, SHT, Kleinhirnblutung, erworbene und genetische neurogenerative Prozesse).
- Symptome der ataktischen Bewegungsstörung einzuordnen und zu bewerten.
- Propriozeptive, vestibuläre und visuelle Inputs mit Hands-on- und hands-off-Methoden zu fördern.
- Eigenübungsprogramme für ihre Patienten zu erstellen.