
Bewegung und Sport im Kontext der Multiplen Sklerose (V-08)
25.09.20 | 16:45 – 17:30 Uhr
Technische Universität Dortmund
Herr Prof. Dr. Dr. Philipp Zimmer
Aktuelle Befunde weisen darauf hin, dass körperliche Aktivität das Potential hat der Entstehung und dem Progress zahlreicher (neurodegenerativer-) Erkrankungen, darunter auch die Multiple Sklerose (MS), entgegenzuwirken. Prospektive randomisierte kontrollierte Interventionsstudien sind allerdings bislang rar.
Im Gegensatz dazu gilt es als gesichert, dass bewegungstherapeutische Maßnahmen zahlreichen Symptomen der MS, bzw. Nebenwirkungen der medizinischen Therapien entgegenwirken können. Neben einer Verbesserung motorischer Grundfähigkeiten (Kraft, Ausdauer, Koordination) ist mittlerweile bekannt, dass v. a. Sportinterventionen zu einer Reduktion des Fatigue-Syndroms führen, einen positiven Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit haben und das psychische Wohlbefinden der Betroffenen positiv beeinflussen.
Somit liefern die genannten Interventionen einen ganzheitlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und heben sich deutlich von eindimensionalen Behandlungsstrategien ab. Um präventive und rehabilitative Bewegungstherapeutische Konzepte zu optimieren, wird es zukünftig notwendig sein, mehr über die zugrundeliegenden biologischen Mechanismen herauszufinden. Eine zentrale Rolle spielen in diesem Kontext der Einfluss von Sport auf den (Neuro-) Inflammationsstatus, die Integrität der Blut-Hirn-Schranke und die belastungsinduzierte Ausschüttung neurotropher und neuroprotektiver Faktoren.