Das pathologische Modell, das auf der Suche nach der Ursache-Wirkungsmechanismus-Beziehung beruht, führt bei chronischen Erkrankungen häufig in eine Sackgasse. Patienten und Therapeuten finden oft keinen nachhaltigen Lösungsansatz, da sich die eigentliche Problematik nicht verändert und chronische Schmerzen oftmals nicht durch die Entfernung eines Auslösers geheilt werden können. Dies führt zu Frustration auf beiden Seiten und kann auf Patientenseite ein Therapeuten-Hopping zur Folge haben.

Salutogenese und das ICF-Modell

Einen effektiven Ansatz für chronische Schmerzpatienten bietet die Salutogenese. Der Mensch wird als ein komplexes System betrachtet, das sowohl von der Umwelt als auch von persönlichen Faktoren beeinflusst wird. Das ICF-Modell bietet hierfür eine geeignete Grundlage, um nicht nur die körperliche Ebene, sondern auch die Aktivitäts- und Partizipationsebene zu berücksichtigen.

Obwohl das ICF-Modell mittlerweile vermehrt in Schulen gelehrt wird und bei neurologischen Erkrankungen Anwendung findet, gestaltet sich der Transfer auf Patienten mit Schmerzen schwierig. Schmerzen können von Menschen bis zu einem gewissen Grad toleriert werden, haben jedoch einen erheblichen Einfluss auf das tägliche Leben. Aktivitäten, soziale Interaktion und berufliche Entwicklung können stark beeinträchtigt sein. Daher ist es wichtig, dass Physiotherapeuten evidenzbasierte Ansätze nutzen, um die Lebensqualität dieser Patienten zu verbessern.

Um den salutogenetischen Ansatz effektiv anzuwenden, sind Fähigkeiten in der Gesprächsführung von großer Bedeutung. Diese vermittelt Physiotherapeut Daniel Bombien in seinem Workshop Weg vom Schmerz, hin zu mehr Leben auf dem Kongress der therapie DÜSSELDORF. Der Workshop bietet wertvolle Einblicke, Strategien und Werkzeuge, um den salutogenetischen Ansatz erfolgreich in die Praxis umzusetzen und Patienten auf ihrem Weg zu einem erfüllten Leben zu begleiten.